Die ersten Kommandos

Die ersten Kommandos

Das sogenannte „Kommando System“ wurde im 17. Jahrhundert von niederländischen Siedlern in Südafrika geschaffen, um die empfindlichen Siedlungen gegen afrikanische Stämme zu verteidigen. Alle wehrfähigen Männer konnten für diese Aufgabe eingezogen werden. Die Einheiten wurden einer Stadt zugeordnet und als „Kommando“ bezeichnet. Um flexibel auf Angriffe und Grenzvorfälle reagieren zu können, waren die Kommandos in der Regel beritten und gut ausgerüstet. Ihre Taktik unterscheidet sich von den konventionellen Kolonietruppen, welche schlecht ausgebildet waren und in großen Formationen marschierten.

Während die Kommandos schon immer den flexiblen Kampf bevorzugt, kam ihre Taktik während der Burenkriege ab dem Jahr 1880 zum Vorschein. Die Briten, angetrieben von den Bodenschätzen Südafrikas, sahen die unabhängigen niederländischen Buren als Gefahr für ihre Kolonien und verdrängten diese in einem Krieg. Etwa 25.000 Kommandos standen 450.000 ausdrücklichen Soldaten gegenüber, doch deren Generäle hatten die Rechnung ohne die asymmetrische Kriegsführung der Büren gemacht. Beritten, dezentral und gut getarnt konnten sie flexibel auf die Taktiken der Briten reagieren. Ihre khakifarbene Alltagskleidung tarnte sie gut ab, während die klaren roten Uniformen im starken Kontrast zur klaren Landschaft standen. Dies ermöglichte es den burischen Scharfschützen, britische Soldaten auch über weite Entfernungen zielgenau zu treffen. Im Jagdkampf attackierten sie Versorgungspunkte und Eisenbahnlinien der Briten. Statt einem frontalen Krieg wurde der Feind in Hinterhalte gelockt oder aus taktisch günstigen Stellungen angegriffen. Sobald die „Rotröcke“ mit ihrer Streitmacht aufmarschierten und reagieren konnten, waren die Kommandos schon wieder in der Tiefe des Landes verschwunden.

Erst mit der Taktik der verbrannten Erde und dem Errichten kleinerer Garnisonen im ganzen Land konnte sterben Briten den Guerillakrieg der Büren-Kommandos beenden. Zu Kriegsende des 2. Bürenkriegs glauben sich die Verluste der Briten jedoch mehr als drei Mal so hoch, als bei den Kommandos.

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