„Ich habe noch 3 Minuten, bevor ich sterbe. Ich muss etwas Großes leisten.“

„Ich habe noch 3 Minuten, bevor ich sterbe. Ich muss etwas Großes leisten.“

Die Lage sah düster aus, als das Team aus 30 US-Spezialkräften und afghanischen Kommandos am 5. Oktober 2009 in einem von Taliban besetzten Dorf eingeschlossen wurde.


Die Soldaten, welche den Auftrag hatten, einen Taliban-Anführer zu jagen, gerieten von mehreren Seiten unter Beschuss durch Gewehr- und Scharfschützenfeuer. Einige der Feinde hatten sich auf Dächern verschanzt und krochen bis auf wenige Meter an die Spezialkräfte heran.


Während des darauf folgenden vierstündigen Feuergefechts wurde SSgt Robert Gutierrez, der einzige JTAC des Teams, von einem panzerbrechenden Projektil in die linke Schulter getroffen. Gutierrez schaffte es gerade noch das Feuer zu erwidern und den Angreifer auszuschalten, bevor er zusammenbrach und nach Hilfe rufen musste. Das Geschoss hatte seine Schulter, die Brust, den Trizeps- sowie Rückenmuskel durchdrungen, das Herz nur knapp verfehlt und eine mehr als tennisballgroße Austrittswunde hinterlassen. Die durchbohrte Lunge fiel zusammen und füllte sich mit Blut, wodurch Gutierrez fast erstickt wäre. Der herbeieilende Sanitäter konnte im letzten Moment eine Entlastungspunktion durchführen, doch Gutierrez blieb in kritischer Verfassung.


Da die Zeit drängte, forderten die Sanitäter Gutierrez auf, seine Schutzweste auszuziehen, um die restlichen Wunden zu behandeln. Gutierrez weigerte sich jedoch, weil er damit auch das Funkgerät entfernen würde, das er zur Koordinierung der Luftunterstützung benötigte. „Ich dachte mir: Ich habe noch 3 Minuten, bevor ich sterbe. Ich muss etwas Großes leisten.“„Etwas Großes“ bestand darin, dass er nicht nur mehrmals präzise Luftangriffe von A-10 Warthogs sowie F-16 Kampfflugzeugen koordinierte, sondern auch seinen eigenen MedEvac Hubschrauber anforderte. Diese entscheidende Feuerkraft ermöglichte es dem Team, sich von den Feinden zu lösen, wobei Gutierrez trotz mehr als 2 Liter Blutverlust darauf bestand, selbstständig zu laufen. Auf dem Weg zur Landezone des Helikopters kollabierte Gutierrez Lunge erneut, doch der erfahrene Sanitäter konnte diese sofort wieder entlasten. Der Air Force Soldat überlebte und erhielt für seine Taten das Air Force Cross.

 
 
Die Kampfpiloten erzählten später, dass sich Gutierrez seine Verwundung nicht anmerken lies und die Luftfahrzeuge im Raum so klar und konzentriert wie immer koordiniert hatte.
 
 
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