3 Dinge, die wir von U.S. Streitkräften lernen können

3 Dinge, die wir von U.S. Streitkräften lernen können

 

 

Lesezeit: 4 Minuten

 

 

1. Das Soldatenbild

Das Bild des amerikanischen Soldaten ist mit dem in Deutschland kaum zu vergleichen.

Nicht nur, dass in den USA überall gerne Soldaten gesehen werden und diesen regelmäßig gedankt wird. Auch die Soldaten selbst haben ein ganz anderes Verständnis von ihrem Handwerk und einen viel engeren, realitätsnaheren Bezug zum Militär.

Das liegt daran, dass die U.S. Armee eine sehr lange Tradition hat, während sich die Bundeswehr nur auf ihre eigene Geschichte beziehen kann. Das Preußentum als Traditionssäule ist zwar sehr ehrenhaft, kann aber nicht den gleichen Bezug zur Modernen Kriegsführung bieten wie der 1. und 2. Weltkrieg.

So bleibt die Auswahl an Geboten, Sprüchen, Liedern, Kampf- und Heldengeschichten relativ überschaubar, obwohl gerade diese enorm wichtig für Moral und Korpsgeist sind.

 

 

2. Motivation

Meine Kameraden und ich haben immer nur höchst motivierte amerikanische Soldaten kennen gelernt. Klar, bei denen gibt es auch Miesepeter. Aber die gehen in der Masse einfach unter.

So ähnlich wie man den Deutschen nachsagt, dass sie „Meister im Schlechtreden“ sind, ist es bei den U.S. Soldaten auch. Nur eben im positiven.

Dadurch entsteht eine Stimmung, in der jeder Bock auf den Dienst hat und sich gegenseitig motiviert. Es geht nicht darum auf Schönwetter zu machen, sondern um eine positive Grundeinstellung.

Der einzige Nachteil ist, dass manchmal Missverständnisse entstehen können.
Zum Beispiel denken wir Deutschen auf Grund dieser offensichtlichen Euphorie oft, dass sich da eine Freundschaft anbahnt, obwohl der Amerikaner einfach nur freundlich ist. Wenn man das weiß, ist das aber kein Problem und langjährige Freundschaften entstehen natürlich nichtsdestotrotz.

„On Base“ 2019 in Grafenwöhr.


3. Führungsethik

Als ich für einen kurzen Zeitraum an der NCOA (Noncommissioned Officer Academy, dt.: Unteroffiziersschule) der U.S. Army in Grafenwöhr teilgenommen habe, wurde für fast eine Woche nur über das Mindset, Auftreten und Methodik eines Führers gesprochen.

  • Wie motiviere ich meine Soldaten?
  • Welche Charaktereigenschaften hat ein guter Führer?
  • Wie baue ich Vertrauen auf?
  • Wie gehe ich mit Stress um?
  • Was tun, wenn ein Soldat negativ auffällt?
  • Wie aggressiv/autoritär sollte ich wann auftreten?

Zum Führen gehört mehr als nur Befehle runter brechen und Anweisungen geben. Wir gehen mit Menschen um und nicht mit Robotern. Und deshalb ist es so wichtig, über die Art und Weise nachzudenken, wir Soldaten in den verschiedensten Situationen führen.

An der gesamten Akademie konnte man spüren, dass es eine Ehre war, Menschen zu führen und eine noch größere Ehre, den Führernachwuchs auszubilden.

 

 

Viel Erfolg da Draußen!

Shughart

 

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1 comment


  • Franko Steinert

    Das ist zweifellos so. Und es ist auch gut beschrieben.
    Das lässt sich jedoch nicht “von US Streitkräften lernen”.
    Die politische Führung ist daran interessiert, dass die Motivation sehr verhalten bleibt.
    Die Bevölkerung betrachtet daher das eigene Militär nur als notwendiges Übel.
    In der Bundeswehr darf nicht so patriotisch ausgebildet werden wie in annähernd allen anderen Armeen dieser Welt.


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