Wie Hauptfeldwebel Lagenstein zum Schutze seiner Kameraden starb

Wie Hauptfeldwebel Lagenstein zum Schutze seiner Kameraden star

Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein war ein Personenschützer der Bundeswehr, welcher 2011 in Afghanistan durch einen Sprengstoffanschlag getötet wurde. Er wurde zum ersten im Einsatz gefallenen Feldjäger der Bundeswehr seit ihrer Gründung im Jahr 1955.



Am 28. Mai 2011 fand im Feldlager Kundus eine Trauerfeier für den ebenfalls durch eine Sprengfalle getöteten Hauptmann Markus Matthes († 25. Mai 2011) statt. Lagenstein war zu diesem Zeitpunkt Führer des Personenschutzteams für den deutschen Kontingentführer Generalmajor Markus Kneip. Der 31-jährige Personenschützer begleitete den General nicht nur bei der Trauerfeier, sondern auch bei einer bestimmten Sicherheitskonferenz mit dem nordafghanischen Polizeichef, die außerhalb des Feldlagers in der Provinzhauptstadt Taloqan stattfand. Als die Gruppe nach der Besprechung aus dem Gebäude heraustrat, sollte ein als afghanischer Polizist getarnter Attentäter auf die Gruppe zu und zündete einen Sprengsatz, der dem Polizeichef gelten sollte. Bei dem Anschlag wurden 7 Menschen getötet, darunter der afghanische Polizeichef, HptFw Lagenstein und Major Thomas Tholi, Kneips Berater. Der General selbst überlebte schwer verwundet.



Laut dem afghanischen Geheimdienst wurde der Sprengstoff bereits zuvor in dem Gebäude vergraben und dann von den Attentätern zur Detonation gebracht. Dies widerspricht aber den Ermittlungen der Feldjäger, welche von einem Selbstmordattentat ausgehen.



HptFw Lagenstein war sich den Risiken bewusst, die ihm und seinen Kameraden als Personenschützern lauerten. Trotzdem zog er sich an diesem Tag seine Uniform an, mit dem Ziel, nicht nur sich selbst zu beschützen, sondern auch die ihm anvertrauten Menschen. Dieser hohe Verantwortung wurde er bis zuletzt gerecht und er bezahlte seine Pflichterfüllung mit dem höchstmöglichen Preis. In Gedenken an ihn wurde die Emmich-Cambrai-Kaserne 2018 in der Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne umbenannt. Sie befindet sich in Hannover und beheimatet die Feldjäger-Schule.



Ruhe in Frieden, Kamerad!


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